Die Geschichte des Flachdaches
Das flache Dach ist schon seit Urzeiten bekannt.
Im 6 Jahrhundert vor Christus ist ein Paradebeispiel für ein Flachdach entstanden.
Eines der sieben Weltwunder, die hängenden Gärten von Semiramis.
Nach den Überlieferungen von antiken Schriftstellern wurden die Gärten auf Teilen des Palastes terrassenförmig angeordnet. Zur Abdichtung wurden damals Asphalt, Mörtel und eine Bleischicht verwendet. Darauf wurde dann der Humus verteilt. Und die Gärten angelegt.
Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert setzte sich das Flachdach bei uns durch. Die neuen großen Spannweiten der Industriehallen wurden durch Betoneisenträgern und Stahlskeletten erreicht.
Anfang des 20 Jahrhunderts wurde der Flachdachbau dann vor allem in den Städten umgesetzt. Er diente zur Erweiterung des Wohnraums als Wohnterrasse auf dem Dach.
In den 1950er Jahren setzte sich das Fachdach dann komplett durch und es wurden ganze Siedelungen und Reihenhäuser mit Flachdächern ausgestattet.
Es stellte sich aber heraus, dass nach einigen Jahren große Probleme mit der Dichtigkeit der Dächer entstanden sind. Deshalb kam man wieder ab Häuser mit Flachdächern zu errichten.
In den 2000er Jahren erlebte das Flachdachmit den modernen Kubus-Häusern eine Wiederauferstehung. Die futuristisch anmutenden Häuser bestechen durch ihre klaren Formen und den modernen Gestaltungsmöglichkeiten.
Was ist ein Flachdach?
Als Flachdach bezeichnet man ein Dach mit einer Neigung von höchstens 7 Grad und weniger. Das Flachdach wird meistens aus Stahlbetonplatten mit passendem Blechdach konstruiert. Bei der Gestaltung im Innenbereich haben Sie als Abschlussgeschoss ein vollständiges Geschoss mit keiner Dachschräge. Bei Flachdächern muss sehr viel Sorgfalt auf die Abdichtung verwendet werden, damit keine Feuchtigkeit in die Konstruktion eindringen kann.
Verschiede Arten des Flachdaches
Das Warmdach, unbelüftetes Flachdach
Bei einem unbelüfteten Flachdach wird auf die Tragkonstruktion beispielsweise aus Stahlbeton, Holz oder Stahltrapezprofilen, die Wärmedämmung und die Dachhaut bündig aufgetragen.
1. Abdichtungsoberlage
2. 1. Abdichtungslage
3. Dämmstoff
4. Dampfsperre
5. Voranstrich
6. Untergrund
Das Kaltdach, belüftetes Flachdach
Das belüftete Flachdach ist eine Dachkonstruktion mit einer oberen und einer unteren Schale mit einem dazwischen liegenden, von außen belüfteten Dachraum. Die obere Schale übernimmt die Abdichtung gegen Niederschlag und die untere Schale sorgt für die Wärmedämmung.
1.-5. Untere Schale zur Wärmedämmung 6. Hinterlüftung 7.-9. Obere Schale zur Abdichtung
Das Gründach
Das Gründach hat neben ökologischen Vorteilen auch noch bautechnische Vorteile. Es schützt das Dach vor extremen Temperaturen und Windsog und auch der Schall-und Wärmeschutz wird erhöht. Der Schichtenaufbau der Abdichtung muss bei einem Gründach jedoch eine anderer sein als beim herkömmlichen Flachdach.
1.Begrünung
2. Abdichtungsoberlage
3. 1. Abdichtungslage
4. Dämmstoff
5. Dampfsperre
6. Voranstrich
7. Untergrund
Für den Grünaufbau werden noch weitere Funktionsschichten benötigt. Zunächst ist dies die wurzelfeste Abdichtung, gefolgt von der Trennschicht und der Schutzschicht, der Dränschicht, der Filterschicht (Filtervlies) sowie der Vegetationsschicht und der Bepflanzung.
Vor- und Nachteile der Flachdächer
Vorteile des Flachdaches
• Dachterrasse möglich
• Dachgarten möglich
• Keine Dachschrägen, deshalb mehr Wohnraum und z.B. Platz für hohe Schränke
Nachteile des Flachdaches
• Gefahr durch Feuchtigkeitsschäden
• Hoher Wartungsaufwand
• Abdichtungsmaterialien wie Bitumen und Kunststoffe nicht besonders umweltverträglich
Dieser Artikel ist Teil unserer Serie „ Die verschiedensten Dachformen“.
• Teil 1 Das klassische Satteldach
• Teil 2 Das flexible Pultdach
• Teil 3 Das Flachdach
• Teil 4 Besondere Dächer